Alle zwei Jahre (wenn nicht gerade Pandemie ist) treffen sich Aktive aus den Redaktionsgruppen unseres Vereins zu Erfahrungsaustausch und Fortbildung. Erfahrene "Hörzeitungsmacher" geben ihr Wissen an jüngere weiter. Doch ist dieser Transfer keine Einbahnstraße, weil die neu hinzukommenden Aktiven oft mit frischen Ideen und einem anderen Zugang zu (digitalen) Medien neue Impulse setzen.
Nach der Corona-Pause, in der wir uns nur virtuell treffen konnten, saßen wir im Oktober 2022 wieder einmal im Kloster Hardehausen bei Warburg zusammen. Erwartungsgemäß stand das Thema Sprechen im Mittelpunkt und fand das größte Interesse. Die professionelle Aufbereitung in einer grundlegenden Präsentation, bei der Referent Florian Eib bereits kurzfristig geäußerte Themenwünsche aus dem Teilnehmendenkreis einfließen ließ, war mehr als reiner Wissenstransfer, sondern ermöglichte der Gesamtgruppe erste praktische Übungen (Atemtechnik etc.). In anschließenden Kleingruppensitzungen mit persönlichem Coaching des Trainers konnten alle wertvolle individuelle Hinweise und Anleitungen zur Nutzung in ihrer Hörzeitungspraxis gewinnen.
Die grundlegenden Informationen über Hörmedien für seheingeschränkte Menschen und der Austausch über die notwendige Kommunikation über dieses Thema im öffentlichen Raum konnten unter Anleitung fachkundiger Teilnehmer:innen in der Gesamtgruppe vermittelt und von den Teilnehmenden ergänzt werden. Von besonderem Interesse war die Gewinnung von ehrenamtlich Aktiven und die Information unserer Hörerinnen- und Hörer-Zielgruppe.
Weitere Themen waren Kriterien für die Auswahl und Zusammenstellung von Texten und tontechnische Fragen. So konnten beispielhafte Arbeitsplatzausstattungen vorgeführt und einführende Übungen an den beiden verwendeten „Softwarefamilien“ (Audio/Daisy) für jeweils kleine Gruppen Interessierter realisiert werden.
Die auf diesen Teamtreff-Seiten zusammengestellten Aspekte aller dieser Themen sind übrigens Ergebnisse, die wir in einer langen Folge solcher Fortbildungswochenenden zusammengetragen und immer weiter fortgeschrieben haben.
Breiten Raum nimmt dabei immer die Frage der Rezeption unseres Mediums durch die Empfänger:innen ein, wobei aus dem Teilnehmendenkreis häufig der Wunsch nach besseren Möglichkeiten des unmittelbaren Austausches geäußert wurde. Auch wenn viele der „Sehenden“ über viele Erfahrungen im Umgang mit „den Blinden“ berichten konnten, kann dieses doch die authentische Rückmeldung nicht ersetzen. Dass diese in der diesjährigen Veranstaltung nicht so reichhaltig möglich war wie früher (und wie es eigentlich vorgesehen war), wurde bedauert - und soll in Zukunft wieder stärker berücksichtigt werden..
Die Katholische Landvolkshochschule in Warburg-Hardehausen hat sich seit langem als Standort für unsere Fortbildungen bewährt. Sie ist per Bahn aus allen Ecken Deutschland halbwegs gut zu erreichen und bietet ein sehr angenehmes Arbeitsumfeld. Dankbar sind wir für die finanzielle Förderung durch die Aktion Mensch.